Im vergangenen November und Dezember 2019 erreichten mich zahlreiche Meldungen über Hangabbrüche und schwere Überschwemmungen, ausgelöst durch sintflutartige Regenfälle. Die Region von Kinshasa mit dem Kongo Fluss liegt Großteils auf sandigem Untergrund. Erosion ist hier ein ständiges Problem. Stadtteile, die auf Hängen liegen, sind besonders gefährdet, bei solchen Naturkatastrophen wegzurutschen. Die Erdrutsche forderten viele Tote. Viele Menschen konnten ihr Leben retten, verloren aber ihr Zuhause und ihre Habseligkeiten. Hilfe von offizieller Seite existiert nicht. Die Kommunen treffen auch keine Vorkehrungen, um die Hänge zu befestigen, weil die Mittel fehlen. Kanalisation existiert nur ungenügend oder in den ganz armen Vierteln überhaupt nicht. Also kann das Wasser häufig nicht abfließen und der Wasserstand steigt. Diese Auswirkungen des Klimawandels – als solche werden die Wetterkapriolen beschrieben – treffen überwiegend die Armen, die bereits in geologisch gefährdeten Gebieten leben.
Leider ist auch die Schule St. Hélène von Erosion betroffen. Durch einen Hangabbruch auf dem Schulgelände stürzte eine Mauer ein, ein Teil des Schulgebäudes und die Latrine sind schwer beschädigt. Der Vermieter will die Sanierung der Schäden nicht übernehmen.
Personen, die ich persönlich unterstütze, wie Mama Fifi Bora, welche zwei Kriegswaisen aufgenommen hatte, oder der Student Emmanuel Landu, mussten so schnell wie möglich ihr Zuhause verlassen. Für eine Unterkunft verlangen die Vermieter eine Kaution von bis zu zehn Monatsmieten. Und wenn viele Menschen ein neues Zuhause in einer sichereren Wohngegend suchen, dann steigen die Preise.