Ein Zuhausefür hundert verlassene Kinder soll in der Provinzstadt Bandundu Ville 400 km nordöstlich von Kinshasa entstehen.
Das geplante Haus steht in Zusammenhang mit einem Landwirtschaftsprojekt, welches mit finanzieller Unterstützung von Elikiá schon am Laufen ist. Die Farm soll in Zukunft den Betrieb des Kinder-Hauses sichern helfen.
Der Kostenvoranschlag für das Kinder-Haus beträgt 50.000 US Dollar. Elikiá will den Aufbau dieses Hauses ermöglichen.
„Ich bin mit Leib und Seele Lehrer und ich möchte, dass an unserer Schule auch arme Kinder lernen können.“ (Denis Lelo, Direktor vom College Saint Helene)
Denis Lelo lernte ich bei meiner Kongo-Reise im Frühsommer 2018 kennen. Er entstammt einer Lehrer-Familie und ist selber von ganzem Herzen Lehrer. Schulen im Kongo sind zur Gänze auf Elternbeiträge angewiesen. Für Kinder aus armen Familien ist der Schulbesuch oft nicht leistbar. Es kommt häufig vor, dass bereits eingeschulte Kinder von der Schule verwiesen werden, wenn die Eltern den Beitrag nicht mehr zahlen können.
Im College Saint Helene, einer Primar- und Sekundarschule im Stadtteil Sanga-Mamba, wollen der Direktor und sein Kollegium arme Kinder nicht von der Schule verweisen. Mit der Unterstützung von € 2.000.- konnten wir für das Schuljahr 2018/19 den Schulbesuch armer Kinder sicher stellen.
Seit viereinhalb Jahren bin ich in Kontakt mit der Nichtregierungsorganisation „Collectiv des Associations pour le Devéloppement, CAD“ in der Demokratischen Republik Kongo.
CAD ist eine Plattform für verschiedene Gruppierungen, welche die Lebensumstände von besonders verletzlichen Teilen der Bevölkerung verbessern wollen. Dazu gehören vor allem (elternlose) Kinder, Behinderte, und Frauen und Mädchen, die Opfer von sexualisierter Gewalt wurden.
Zur Unterstützung einer Zielgruppe von CAD, Frauen und Mädchen, die körperliche und sexualisierte Gewalt erleiden mussten, entwickelte ich ein Konzept zur Gesundheitsbildung. Frauen und Mädchen sollten ihren Körper wieder als zu ihnen gehörig, auch als Quelle der Freude und des Stolzes wahrnehmen und erfahren können. Und sie sollten ihren Körper in seinen Funktionen besser verstehen lernen. Zudem sollten sie mit Hilfe der Fuß-Reflexzonen-Massage in der Lage sein, sich bei einfachen gesundheitlichen Beschwerden selber beziehungsweise innerhalb der Familie oder unter Freundinnen gegenseitig zu helfen.
An der siebenteiligen Schulung im sehr armen Stadtteil Masina-Pasqual in Kinshasa, die ich schließlich im Februar 2016 in zwei parallelen Gruppen hielt, nahmen gut vierzig Frauen und Mädchen teil. Das Lernangebot bestand aus dem Kennenlernen des Beckenbodens, aus den Grundlagen der Fuß-Reflexzonen-Massage und aus den Grundlagen von Kinaesthetics.
Bei der Schulung unterstützten mich die Schulungsteilnehmerinnen von meinem ersten Aufenthalt. Die Ärztinnen konnten gesundheitliche Zusammenhänge detailliert und in der Muttersprache Lingala erklären. Bei den praktischen Übungen und Erfahrungen brauchte es mehrere Personen, um die Teilnehmenden gut zu begleiten.
Die Relevanz der Schulung, die ich im Februar 2016 in Masina gegeben hatte, hatte sich bei anderen Mitgliedern von CAD herumgesprochen, und sie wünschten auch so eine Schulung.
Nach intensiven Vorbereitungen mit den Kontaktpersonen vor Ort konnte ich im Frühjahr 2018 an insgesamt sechs Orten und Städten in den Provinzen Baskongo und Bandundu ganztägige Schulungen für die Mitglieder der einzelnen Assoziationen geben.
Im Wesentlichen haben alle Assoziationen vor Ort dieselben Anliegen: Die Lebensbedingungen für die Ärmsten zu verbessern. Das sind elternlose Kinder, mangelernährte Kinder und Kinder ohne Möglichkeit für Schulbildung, Kranke, Behinderte, Vergewaltigte, alleinstehende junge Mütter und Witwen ohne Erwerbsperspektive, und weitere Mittel- und Rechtlose.
Aufgrund der Spende von € 3.000.- der Grünen Freistadt konnte jede dieser Assoziationen in ihrer Arbeit finanziell unterstützt werden.
Im „Maison Mazzarello“ in Sanga Mamba außerhalb des Stadtrandes von Kinshasa leben zweiunddreißig Mädchen zwischen drei und achtzehn Jahren.
Schwestern des Ordens der Salesianerinnen von Don Bosco bieten den ehemaligen Straßenkindern Schutz, Bildung und Unterkunft.
Schwester Maricarmen erklärte mir das Problem mit den häufigen Stromausfällen. Für eine ausgewogene Ernährung braucht es auch frische Lebensmittel. Gemüse wird im hauseigenen Garten angebaut. Aber Fisch oder Milchprodukte müssen frisch gekauft bzw. könnten in einer Gefriertruhe gut gelagert werden. Wegen der ungenügenden Stromversorgung kann eine Gefriertruhe für Lebensmittel nicht betrieben werden. Das tägliche Einkaufen ist aber teuer (Fahrtkosten, Sprit; die Verbindungsstraße zum nächstgelegenen Markt ist katastrophal).
Eine verlässliche Stromversorgung durch Photovoltaik-Module würde zur Ernährungssicherheit der Kinder beitragen und könnte Ressourcen für andere dringende Bedürfnisse frei geben. Beispielsweise könnten im Haus bis zu fünfzig Kindern leben. Weitere Kinder können aber nur aufgenommen werden, wenn die Mittel für den Unterhalt vorhanden sind.
Strom ist auch abends wichtig. Nach 19:00 ist es stockdunkel. In der Dunkelheit ist die Überwachung des Geländes nicht gut möglich. Die Kinder und die Betreuungspersonen müssen sich leider zurecht vor Überfällen und Diebstählen fürchten. Beleuchtung würde die Gefahr reduzieren.
Wenn Kongolesinnen und Kongolesen medizinische Hilfe brauchen, dann bekommen sie diese in privaten Gesundheitszentren. Staatliche und kostenlose Gesundheitsversorgung existiert praktisch nicht. Das Centre de Santé St. Pierre, in Kongos Hauptstadt Kinshasa im Stadtteil Lingwala gelegen, habe ich vor zwei Jahren kennengelernt, als ich im gegenüberliegenden Altenheim St. Pierre im Auftrag der Caritas OÖ das Personal schulte.
Bei meinem Besuch im Februar 2016 erzählte mir die Leiterin des Gesundheitszentrums Schwester Isabel, dass dringend eine alternative Stromversorgung benötigt wird. Die häufigen Stromausfälle erschwerten immer schon die alltägliche Arbeit mit den kranken Menschen und sie haben die Lebensdauer der elektrischen Geräte verkürzt. Jetzt stellt sich das Problem der Stromknappheit noch in einer anderen Brisanz.
Im Oktober 2015 hat das Zentrum mit einer Geburtenstation gestartet. Für die Hebammen ist es belastend, wenn sie bei Stromausfall nachts arbeiten müssen und die Sicherheit von Mutter und Kind deshalb gefährdet ist. Diesen unhaltbaren Zustand wollen Sr. Isabel und ihr Personal ändern. Sie haben einen Kostenvoranschlag für Sonnenkollektoren eingeholt. Bewusst wollen sie kein Dieselaggregat, das ständig Kosten verursachen würde, sondern die kostenlose Sonnenenergie nutzen. Sr. Isabel hat mich gebeten, beim Aufbringen des Betrages von knapp 3.000 Dollar zu helfen. Die Firma Neue Energie GmbH (Windpark Spörbichl/Windhaag) hat bei meiner Präsentation bei der Gesellschafter-Versammlung 2016 spontan zugesagt, das Projekt zu unterstützen. Herzlichen Dank. Auch einige atypisch stille Gesellschafter (ASG) des Windparks Spörbichl haben das Projekt unterstützt.
Das Projekt ist bereits abgeschlossen und die PV-Anlage erzeugt Strom.