Abschied von Sr. Hildegard Litzlhammer

Am 21. April 2023 verstarb die Don Dosco Schwester und Missionarin Hildegard Litzlhammer mit 75 Jahren in Vöcklabruck. Hermine Moser hat mit Hildegard Litzlhammer seit Jahren zusammengearbeitet und bei ihren Aufenthalten in Kinshasa bei den Don Bosco Schwestern gewohnt. Bis zuletzt stand Hermine Moser mit Hildegard Litzlhammer in persönlichem Kontakt.

Fast 40 Jahre lebte die aus Eggerding (Bezirk Schärding in Oberösterreich) stammende Don Bosco Schwester Hildegard Litzlhammer in der Demokratischen Republik Kongo. Dort setzte sich die Missionarin für die Bildung von Kindern und Jugendlichen ein und leistete wichtige Aufbauarbeit für Schulen und Ausbildungsstätten. Unter anderem leitete sie mehrere Schulen in Kimbanseke, einem Slum mit etwa 1,3 Millionen Menschen. In der Bildung sah die tatkräftige Ordensfrau den einzigen Weg für die Kinder und Jugendlichen, der Armutsspirale zu entkommen.
https://www.donbosco.at/de/2387/abschied-von-sr-hildegard-litzlhammer.html

Nachrichten von Elikia

Nachrichten von Elikia

Informationen vom Verein

Kassaprüfung und Wirtschaftsprüfung für 2022 haben stattgefunden, die Spendengebarung wurde für transparent und zielführend befunden und die Buchhaltung für korrekt erklärt. Die Spendenbegünstigung ist für ein weiteres Jahr gesichert.

Eure Spenden ab dem Zeitpunkt der Verleihung der Spendenbegünstigung hat unser Kassier an das zuständige Finanzamt gemeldet, sodass sie bei der Steuer-Erklärung bereits automatisch vorliegen.

Einladung bei den Rotariern

Am 19. Jänner durfte ich beim Rotary Club Freistadt meine Arbeit im Kongo vorstellen. Ich freute mich sehr über das große Interesse und über die aufrichtige Anerkennung, die mir entgegengebracht wurde. Herzlichen Dank auch für die Spende von 1.000 Euro. Sie ist sofort in die Flüchtlingshilfe in Lubutu geflossen.

Flüchtlingshilfe in Lubutu von Maria Kabedi und Noella Bintu

Die Stadt Lubutu, nordöstlich von Goma und südwestlich von Kisangani gelegen, ist aufgrund des Krieges, von dem bei uns kaum jemand weiß, von Flüchtlingen überflutet. Die Unterstützung der beiden tapferen Frauen Maria Kabedi und Noella Bintu, die sich der Versorgung von über hundert Flüchtlingskindern annehmen, steht weiterhin an erster Stelle. Jeder Cent kommt an, jede Spende kann Hungernden helfen und Leben retten.

Wenn ich über diese Hilfe erzähle, dann kommt oft die Antwort: „Wie soll man in diesem riesigen Land helfen“. Oder: „Das ist doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“.

Der Kongo ist weit weg. Kaum jemand hat eine Vorstellung von diesem Land und seinen Menschen. Da ist die Versuchung groß, sich vorzustellen, dass dort eine Hilfe ins Bodenlose versinkt, und womöglich nicht sinnvoll ist.

Aber die betroffenen Menschen, die durch uns Hilfe erfahren und überleben und Hoffnung schöpfen können, sind konkret.

Dies gilt auch für die Schule St. Helene, über die ich schon oft berichtet habe. 

Ich möchte noch zu bedenken geben, dass Flüchtlinge üblicherweise vom UNHCR oder von NGO`s betreut werden. Nicht so in Lubutu. Dort sind die Menschen ganz auf sich gestellt: Die Bevölkerung mit dem Ansturm der Flüchtlinge und die Geflüchteten mit dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen.

Vielleicht wissen wir so wenig über diese Flüchtlingskrise, weil keine großen Hilfsorganisationen davon berichten? Dies sollte ein Ansporn sein, genau dort hinzuschauen und zu helfen, wo sonst niemand hilft.

Im Namen all dieser Menschen bitte ich euch weiterhin um Spenden.

Papst-Besuch im Kongo

Die Demokratische Republik Kongo stand anlässlich des Papst-Besuches Anfang Februar für kurze Zeit im Mittelpunkt des medialen Interesses. Ich habe Berichte dazu gefunden, die auch über die Lage der Menschen im Kongo berichten.   

Papst Franziskus beginnt Pilgerreise in der Demokratischen Republik Kongo | DW Nachrichten – Bing video

Dieser Beitrag der Deutschen Welle mit Live-Übertragungen aus Kinshasa gibt einen Überblick über die schwierige Situation des Landes, und über den innigen Wunsch der Menschen an den Papst: dass er Frieden bewirken/bringen möge. 

1.2.2023 – 16.20 Uhr Kinshasa Begegnung mit Opfern von Gewalt | katholisch-informiert.ch

Der Papst konnte nicht, wie ursprünglich geplant, Goma, die Hauptstadt des Ost-Kongo mit den Provinzen Nord- und Süd-Kivu und Ituri, besuchen, weil dort seit einem Jahr der Krieg erneut in aller Heftigkeit aufgeflammt ist.

Um vor dem Papst Zeugnis ablegen zu können über erlittene Leiden und Grausamkeiten, durften Frauen, Männer und auch Kinder aus dem Osten nach Kinshasa reisen und den Heiligen Vater in der Apostolischen Nuntiatur treffen. Das Video im oben verlinkten Beitrag zeigt zuerst Bilder aus dem Kriegsgebiet im Osten, und dann die Begegnungen mit dem Papst.

Hintergrund-Information

Hier noch ein Artikel in englischer Sprache vom Juni 2022 über die Hintergründe des Krieges im Kongo. Mit folgenden Zeilen beginnt der Artikel:

„Der norwegische Flüchtlingsrat erklärte die Situation in der Demokratischen Republik Kongo zur weltweit am meisten vernachlässigten Flüchtlingskrise – für das zweite Jahr in Folge“.

What is the latest conflict in the DR Congo about? | Features | Al Jazeera

Mein nächster Besuch im Kongo

Von Mitte Mai bis Mitte Juni möchte ich wieder in den Kongo reisen. Derzeit bemühe ich mich um die offizielle Einladung, welche eine Voraussetzung für das Visum ist, und strecke meine Fühler aus für mögliche Projektreisen und Gesundheitsschulungen.

Wie immer, nehme ich sehr gern funktionierende Mobiltelefone mit. Wenn jemand ein übriges Gerät hat, bitte mir geben.

Puppen nehme ich auch gern mit, sie machen den Waisenkindern große Freude. Im Spiel mit Puppen scheinen sie ihre Sehnsucht nach Fürsorge und Geborgenheit auszuleben.

Aber bitte nichts extra kaufen.

Liebe Grüße
Hermine Moser, Obfrau

Bankverbindung

Allgemeine Sparkasse OÖ
Elikia – Hoffnung für den Kongo
IBAN: AT38 2032 0327 0412 0735
BIC: ASPKAT2LXXX

Hilferufe aus dem Kongo

Hilferufe aus dem Kongo

In diesem Jahr 2022 bin ich nicht in den Kongo gereist. Ich hätte dort nicht aktiv arbeiten, unterstützen und unterrichten können, weil das Land mehr denn je destabilisiert ist. Die Menschen sind mit dem Überleben beschäftigt, und meine physische Anwesenheit hätte den Projektpartnerinnen nichts genützt.

Die Pandemie hat ein ohnehin labiles wirtschaftliches Gleichgewicht umgestoßen.

Die noch größere Tragödie ist der Krieg in der Ukraine. Durch die behinderten Getreide Exporte sind die Preise für Lebensmittel massiv gestiegen, Hunger breitet sich aus.

Mit dem Hunger und der Verelendung steigen Unsicherheit und Kriminalität.

Und jetzt ist im Osten des Kongo erneut (nach den „afrikanischen Weltkriegen“ in den Jahren 1996/97, und zu Beginn der 2000er Jahre) ein Krieg ausgebrochen, vor dem die Menschen flüchten.
In unseren Medien hört man von diesem Krieg nichts. Ich finde auch keine deutschsprachigen Informationen im Netz. Für alle, die Französisch verstehen:
Et la guerre au Congo, on en fait quoi? | JDM (journaldemontreal.com)

Einer der Orte, an denen Geflüchtete ankommen, ist Lubutu, eine Stadt mit circa 120.000 Einwohnern, südöstlich von Kisangani und nordwestlich von Goma gelegen. Die ohnedies arme Stadt ist auf massiven Zuzug von Bedürftigen nicht vorbereitet. Mich erreichen dringende Hilfe-Rufe.

  1. Zentrum zur Unterstützung von vergewaltigten Frauen und Mädchen in Lubutu: Bei einem Überfall von Rebellen auf die Stadt Lubutu erlitten viele Frauen und Mädchen schwerste sexualisierte Gewalt. In Zentrum sollen diese Gewaltopfer medizinische, psychologische und soziale Hilfe bekommen.
    Durch eine großzügige Spende von 3.000 Dollar gelang die Anschub-Finanzierung. Mit zwei engagierten Frauen, Maria Kabedi und Noela Bintu, die das Zentrum mit-initiiert haben, stehe ich in intensivem Austausch.
  2. Hilfe für Kriegswaisen in Lubutu: Über 80 Kinder, die ihre Eltern auf der Flucht verloren haben, brauchen zu essen und ein Dach über dem Kopf. Es sind Maria und Noela, die sich der armen Kinder annehmen. Eine erste Spende ist bereits angekommen, aber es braucht mehr.
  3. Hilfe für junge Männer, die sich durch Flucht dem Zugriff der Rebellen entzogen haben: Eine Gruppe von jungen Burschen ist völlig erschöpft, unterernährt und krank in Kinshasa gestrandet. Von der Projektpartnerin Fifi Bora wurde ich um Hilfe gebeten.
  4. Hilfe für Betroffene der Erdrutsche in Kinshasa: Bedingt durch außergewöhnliche Regenfälle in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember, wurden ganze Wohnviertel zerstört, sind Häuser abgerutscht, haben sich Krater aufgetan. Viele Menschen kamen ums Leben. Die Meldung über diese Naturkatastrophe hatte es sogar in unsere österreichischen Nachrichten geschafft. Eine befreundete Familie, die ihr Zuhause verloren hat, bittet um Hilfe.
  5. Unterstützung der Schule St. Helene in Sanga Mamba bei Kinshasa: Von den tapferen Lehrerinnen und Lehrern dieser Schule habe ich schon mehrmals berichtet. Sie benötigen Unterstützung, um die Schule weiterzuführen. Siehe Die Schule St. Hélène soll weiter bestehen – elikia
  6. Zisterne für die Bauern-Familien in Balimo, Plateau von Bateke: Mit einem großen finanziellen Kraftakt gelang es, die Zisterne zu errichten. Leider fehlen die letzten Fertigungsschritte. Die Ausläufer des Krieges haben auch auf dem Plateau Angst und Unsicherheit gebracht und der verantwortliche Ingenieur will mit seinem Team derzeit nicht weiterarbeiten. Die Finanzierung ist abgeschlossen. Siehe Wasser für Balimo.

Dieses Jahr 2022 hat insbesondere durch den Krieg in der Ukraine unser aller Spendenbereitschaft herausgefordert. Trotzdem bitte ich Sie/dich, auch für die Projekte im Kongo zu spenden. Dort, wo ich versuche zu helfen, ist keine NGO vor Ort, gibt es keine staatlichen Strukturen, an welche Menschen sich wenden könnten. Es gibt nur die Hilfe, die die Menschen vor Ort selbst initiieren, mit unserer Hilfe.

Unser Verein Elikia hat im März 2022 die Spendenbegünstigung erhalten. Dies bedeutet, dass SpenderInnen bis zu zehn Prozent ihres Einkommens steuerbegünstigt spenden können. Die Meldung an das Finanzamt erfolgt durch Elikia. Der Kassier Johann Moser wird im Jänner das Einverständnis für die Weitergabe der Daten an das Finanzamt einholen.

Wasser für Balimo

Ein Brunnen mit 300 m Tiefe für die Dorfgemeinschaft ist nicht finanzierbar. Die alternative Lösung ist die Errichtung einer Zisterne in der notwendigen Dimension. Denn auch Brauchwasser wird dringend benötigt. Es wird von einem 8 km entferntem Tümpel herbeigeschleppt.

Elikia Wickelfalzflyer Zisterne A4-mail

Bau der Zisterne

Die Finanzierung der Zisterne ist bereits abgeschlossen. Das Video zeigt die Genauigkeit und Expertise, mit der die Zisterne errichtet wird.

Brunnenprojekt Balimo im Kongo

Brunnenprojekt Balimo im Kongo

„2020 war ich das erste Mal im Dorf Balimo, gut 100 km südöstlich der Hauptstadt Kinshasa auf dem Plateau von Bateke gelegen, um Gesundheitsschulungen für die in der Kooperative CRPDEM zusammengeschlossenen Frauen von Balimo zu halten. Ich war im Februar in der Regenzeit dort, und das Problem der Wasserknappheit war nicht so drängend präsent.

Mein zweiter Aufenthalt war in der Trockenzeit im August 2021. Mit dem Jeep fuhren wir über Buschwege 12 km zu einem Tümpel, um dort Brauchwasser zu holen. Das Trinkwasser ist doppelt so weit entfernt an einer Quelle, am Fuß eines steilen Abhangs gelegen. Normalerweise steht kein Fahrzeug zur Verfügung, und die Menschen müssen das lebensnotwendige Wasser  in 20 Liter Kanistern in stundenlangen Fußmärschen transportieren.“

Ein eigener Brunnen, welcher Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht, ist der dringendste und existentiellste Wunsch der Menschen in dieser Region.

Durch sauberes Wasser vor Ort können Wurm- und Parasitenbefall und Infektionskrankheiten vermieden werden, an denen vor allem Kinder häufig leiden. So viel wertvolle Zeit stünde für andere Arbeiten sinnvoll zur Verfügung. Die Wartung des Brunnens kann von in Balimo lebenden Menschen vorgenommen werden.

„Es ist mein großer Wunsch, dieser engagierten Dorfgemeinschaft von etwa 500 Menschen durch die Finanzierung eines Brunnens zu helfen.“

Für die über USD 60.000.- , die für die Errichtung veranschlagt wurden, suchen wir Sponsoren und Sponsorinnen über den Kreis der Mitglieder des Vereins Elikia hinaus.

Sollte der Betrag für den Brunnen nicht aufgebracht werden, so ist die Errichtung einer Zisterne für Brauchwasser, das ebenfalls dringend benötigt wird, geplant. Die Kosten für die Zisterne betragen gut USD 20.000.-, die Grabarbeiten würden von der Dorfgemeinschaft als Eigenleistung vorgenommen.

Seit März 2022 sind Spenden an den Verein „Elikia – Hoffnung für den Kongo“ steuerlich absetzbar. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, den Brunnen zu realisieren!

Der Verein „Elikia – Hoffnung für den Kongo“ wurde gegründet, um die mit Hermine Moser in Kontakt stehenden Kooperativen im Kongo in ihrem Engagement zu unterstützen. Hermine Moser verbringt seit 2013 jährlich 4 Wochen im Kongo, um die Kooperativen und die Projekte zu besuchen und Gesundheitsschulungen vor allem für Frauen zu leiten.

Wie es begann

Wie es begann

Es begann 2013 mit einem Auftrag der Caritas Auslandshilfe. Den Verein Elikia – Hoffnung für den Kongo haben wir 2018 gegründet. Die Arbeit begann aber schon fünf Jahre früher.

Im Auftrag der Caritas-Auslandshilfe-Oberösterreich war ich als ehrenamtliche Expertin von November 2013 bis Jänner 2014 erstmals in der Demokratischen Republik Kongo, in der Hauptstadt Kinshasa.

Meine Aufgabe war, die Pflege- und Betreuungsstruktur in einem von der Diözese Kinshasa betriebenen Altenheim, das mit Mitteln der oö. „Freunde der Caritas“ baulich saniert worden war, zu evaluieren und weiterzuentwickeln und das Personal zu schulen. Für diese Aufgabe wurde ich angesprochen, weil ich bis zu meiner Pensionierung 2013 als Pflegelehrerin im Ausbildungszentrum der Caritas in Linz, und freiberuflich in der Erwachsenenbildung im Gesundheitsbereich gearbeitet hatte.

In den drei Monaten in Kinshasa schulte ich schließlich in zwei parallel laufenden Zyklen die MitarbeiterInnen aus sechs privaten und staatlichen Altenheimen.

Weitere Schulungsarbeit und Kontakt-Aufnahmen

Für besonders interessierte TeilnehmerInnen und weitere Personen bot ich zusätzlich eine Schulung in „Reflexologie“ (Fuß-Reflexzonen-Massage) an. Die Gesundheitsversorgung ist im Kongo kostenpflichtig, und ich wollte ein Werkzeug für gesundheitliche Selbsthilfe zur Hand geben.

Daneben knüpfte ich vielfältige Kontakte. Beispielsweise traf ich damals die „Witwen und Waisen“, Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Osten des Kongo, deren Unterstützung ein Teilprojekt von Elikia wurde. Ich lernte auch den Präsidenten der Plattform « CAD – Collective des Associations pour le Développement », und insbesondere den Sozialverein « CRPDM » mit Sitz in Kinshasa kennen. Die Plattform CAD ist ein Zusammenschluss verschiedenster zivilgesellschaftlicher Vereine in Kinshasa und Umgebung, welche als Antwort auf die vorhandene Not von engagierten Menschen gegründet wurden. Der Verein CRPDM betreibt eine Kinderkrippe (« Crêche »), kümmert sich um Kinder, Mädchen und Frauen, welche sexualisierte Gewalt erleiden mussten, und betreibt zur Finanzierung der Sozialarbeit eine Farm.

Zurück in Österreich

Ich bemühte mich privat um die Unterstützung der Witwen und Waisen und des Ernährungsprogramms von CRPDM. Einen weiteren Aufenthalt im Kongo schloss ich nicht aus, sah aber keinen Anlass, einen zu planen. Mit besonders interessierten Teilnehmenden der Schulungen blieb ich in losem Kontakt, beispielsweise mit Madame Solange Labila, die sich aktiv um das Weiterführen der Reflexologie bemühte und die mich bei meinen kommenden Aufenthalten immer begleitete, und mit dem Vorsitzenden von CAD, Monsieur Claude Kuzwela.

Aufenthalt 2016

Claude Kuzwela bewog mich zu meinem Besuch im Kongo im Februar 2016. Er hatte mich um Hilfe für Mädchen und Frauen, die sexualisierte Gewalt erlitten haben, gebeten. Ich entwickelte ein Schulungsprogramm speziell für diese Zielgruppe, siehe https://elikia.at/wo-liegt-die-relevanz-meiner-schulungen-fuer-die-menschen-im-kongo/.

Viele der SchulungsteilnehmerInnen von 2013/14 kamen zu dieser Schulung und brachten auch ihre Expertisen ein. Eine Ärztin konnte den Frauen und Mädchen bei gesundheitlichen Problemen zur Seite stehen. Gemeinsam erweiterten wir die Schulung um den Aspekt der Stärkung des Beckenbodens und um das Thema Sexualität.

Daneben vertiefte ich mit Solange Labila und anderen ihre Kenntnisse in Reflexologie und in Kinaesthetics. Ziel war, sich ein eigenes existentielles Standbein zu schaffen, und diese Form der Gesundheitsvorsorge- und Stärkung in Schulungen weiterzugeben.

Ich dachte immer noch nicht an weitere Aufenthalte und an ein weiterführendes Engagement.

Aufenthalt 2018

Claude Kuzwela hatte eine Reise zu den verschiedenen Mitglieds-Sozialvereinen von CAD in den Provinzen Bascongo und Bandundu zusammengestellt. Wir waren als Team von fünf Personen im Landesinneren in Sammeltaxis und mit Öffis, soweit vorhanden, unterwegs, um an den unterschiedlichen Orten Unterstützungsbedarf und Unterstützungsmöglichkeiten zu erkunden und Schulungen zu halten.

Gründung des Vereins „Elikia – Hoffnung für den Kongo“

Nach diesem Aufenthalt war mir klar, dass eine sinnvolle Weiterarbeit die Unterstützung durch einen offiziellen Verein in Österreich erfordert. Die Gründung von Elikia erfolgte im Herbst 2018.

Gesundheitsarbeit

Gesundheitsarbeit

Gesundheitsschulungen

Die Schulungstätigkeit an allen Standorten steht bei meinen jährlichen einmonatigen Aufenthalten an erster Stelle. Durch sie komme ich mit so vielen Personen aus unterschiedlichen Milieus in Kontakt und es ereignet sich viel gegenseitiges Lernen. Die Schulungen richten sich an Familien, insbesondere an Frauen und Mädchen, mit den Schwerpunkten Reflexologie, Körper- und Bewegungswahrnehmung und Beckenboden-Training. Obwohl Männer als Zielgruppe nicht direkt angesprochen sind, sind durchschnittlich ein Viertel bis ein Drittel Männer und Burschen bei den Schulungen dabei.

Jede Schulung hat ihre Struktur, sie ist aber immer offen für die Fragen und speziellen Anliegen der Teilnehmenden. Als besonders wertvoll ich erachte ich, wenn die Teilnehmenden untereinander ins Gespräch kommen und ihre oft divergierenden Sichtweisen austauschen. Beispielsweise, wenn es um männliche und weibliche Rollenbilder geht. Oder um Fragen zu Sexualität und sexueller Orientierung. Um das Gespräch in der Familie, um Kindererziehung …

Auf manche dringenden Nöte gelingt es, auch in Zusammenarbeit mit den Partnerinnen vor Ort, direkt zu reagieren. Immer habe ich Verbandmaterial und Propolis-Creme aus eigener Produktion dabei.

Foto: Gesundheitsschulung in Kimbanseke, in Schule der Don-Bosco-Schwestern.
Schulung in Masimanimba 2021
Schulung in Masimanimba 2021

Artemisia Annua implementieren

Malaria ist die große Geisel im gesamten südlichen Afrika. Das Leid, das durch Malaria verursacht wird, ist auch im Kongo unermesslich.

Durch den Film Das Fieber | Ein Film von Katharina Weingartner wurde ich auf die Heilwirkung des Einjährigen Beifuß, botanischer Name Artemisia Annua, aufmerksam. Meine eigene Malaria Erkrankung im März 2020 hatte mich zusätzlich sensibilisiert. Langfristiges Ziel ist, diese Heilpflanze einem möglichst großen Teil der kongolesischen Bevölkerung (wieder) als Vorbeugungs- und Heilmittel bei Malaria bekannt zu machen.

Jede Familie soll, wenn möglich, im eigenen Umfeld eine Artemisia Pflanze haben und diese direkt nutzen können. Artemisia wächst auch in einem entsprechend großen Topf beziehungsweise in einer der gebräuchlichen Einkaufstaschen aus gewebtem Kunststoff, für die Familien in den Städten und Slums, die kein Stückchen Erde um sich haben.

2021 hatte ich Artemisia Tee und Samen dabei, und vor Ort konnte ich Artemisia Pflanzen in einem botanischen Garten der Don Bosco Salesianer außerhalb von Kinshasa erwerben und an Projektpartnerinnen verteilen. Die Schulungen erweiterte ich um das Thema Malaria und um die Bedeutung von Artemisia Annua zur Vorbeugung und Behandlung.

Artemisia annua Pflanzung
Einwässern
Schutz vor Tieren

Errichtung eines Reflexologie-Zentrums in Kinshasa

Fuß-Reflexzonen-Massage ist ein wichtiger Inhalt in den Gesundheitsschulungen. Sie ist ein Werkzeug, um bei verschiedensten Beschwerden sich selbst und den Familienmitgliedern zu helfen. Dies ist in einem Land, wo Gesundheitsleistungen kostenpflichtig sind, eine große Hilfe zur Selbsthilfe.

Solange Labila, meine Mitarbeiterin und Assistentin, ist aus eigener Initiative dabei, einen Ort zu schaffen, an dem Fuß-Reflexzonen-Massage und andere Formen der Gesundheitsförderung professionell angeboten werden. Sie kann in all den Zeiten, die ich nicht vor Ort bin, mit weiteren gut Ausgebildeten eine Anlaufstelle für Interessierte bilden und so für Kontinuität sorgen. Für mich selbst ist es hilfreich, einen Arbeitsort zu haben, wenn ich in Kinshasa bin. Das Projekt benötigt eine Anschub-Finanzierung und sollte sich in der Folge selbst erhalten.

Die Schule St. Hélène soll weiter bestehen

Die Schule St. Hélène soll weiter bestehen

Die Schule St. Hélène ist eine Privatschule in der Demokratischen Republik Kongo, in Sangamamba am Stadtrand der Hauptstadt Kinshasa.

Kinder von vier bis achtzehn Jahren (Maternelle, Primaire, Secondaire) werden dort unterrichtet.

Auf Grund schlimmster politischer Verwerfungen hatte sich der Staat in den 1990er Jahren fast vollständig aus der Finanzierung des Bildungswesens zurückgezogen. Schulen mussten fortan Elternbeiträge einheben, um weiter bestehen zu können.

Dem Direktor von St. Hélène, M. John Tshimanga, und dem Coordinateur M. Denis Lelo, war es immer ein Anliegen gewesen, kein Kind auf Grund von Armut aus der Schule auszuschließen. Für diese Kinder, die oft nur einen Elternteil haben, oder bei mittellosen Großeltern leben, baten sie mich, als wir uns 2018 kennenlernten, um Unterstützung.

Hauptsächlich durch den Erlös der Kalenderprojekte vom Freistädter Künstler Rudi Prinz Galerie, Kalender 2021 (rudolfprinz.at) war es möglich gewesen, diese fehlenden Elternbeiträge beizusteuern, sodass die Schule gerade so über die Runden kam.

Lagebesprechung St. Hélène
Lagebesprechung St. Hélène im Sommer 2021

Durch die Pandemie hatte sich die wirtschaftliche Lage gravierend verschlechtert. Viele Familien verelendeten und konnten die Schulgebühren nicht mehr aufbringen.

Ohne diese Beiträge ist St. Hélène in ihrem Bestehen gefährdet. Die Lehrenden können nicht endlos auf ihre sehr geringen Gehälter verzichten, der Vermieter des Geländes will die Miete von 400 Dollar nicht mehr länger stunden.

Im Fall einer Schulschließung würden hunderte Kinder ihre vertraute Schule, und über dreißig Lehrerinnen und Lehrer ihren Arbeitsplatz verlieren.

Die Schule St. Hélène benötigt monatlich zumindest € 1.000.-, um halbwegs durchzukommen. Wir suchen 30-50 Personen, die bereit sind, monatlich € 30.- bis 50.- zu überweisen.

Wer ist dankbar für die erhaltene Bildung, verdient einigermaßen gut und kann sich vorstellen, die Schule über ein paar Jahre regelmäßig zu unterstützen?

P.S. Wenn Sie bereit sind, dem Verein Elikia mit 15.- Euro jährlich als ordentliches Mitglied beizutreten, dann können Sie das Vereinsgeschehen mitbestimmen und erhalten regelmäßige Projekt-Nachrichten.

Gern können Sie aber auch nur den Newsletter abonnieren.

Gruppe auf der Farm

Informations-Abend 13.10.2021

Gesundheits- und Sozialarbeit im Kongo
Helfen unter schwierigsten Bedingungen

Hermine Moser berichtet von ihrem Arbeitsaufenthalt im Sommer 2021

Mittwoch, 13.10.2021, 19:00 Uhr, Pfarrhof Freistadt

Für die Veranstaltung gelten die aktuellen Covid19-Regeln (3G)

Um 18:30 findet die Mitgliederversammlung des Vereins Elikia statt.